Inklusiver Mehrgenerationenpark Seggebruch ist offiziell eröffnet.

Die Mieterinnen und Mieter waren schon im November eingezogen. Nun wurde der Mehrgenerationenpark Seggebruch im Landkreis Schaumburg am 23. Juni auch offiziell eröffnet.

Die Freude darüber, nach mehrfacher pandemiebedingter Verschiebung die Fertigstellung dieses besonderen Projekts endlich zusammen feiern zu können, war allen Beteiligten und Gästen deutlich anzumerken. Nach zwei Jahren Bauzeit war das Acht-Millionen-Euro-Vorhaben – zahlreichen bürokratischen, baulichen und finanziellen Hürden zum Trotz – pünktlich zum Herbst 2020 bezugsfertig.

Entstanden sind 33 barrierefreie, davon 26 geförderte, Wohnungen zu bezahlbarer Miete für Menschen mit und ohne Behinderung, Seniorinnen und Senioren, Familien, Geflüchtete, zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften (davon eine für Jugendliche), Alleinerziehende und Singles. Und noch viel mehr: verschiedenste Gemeinschaftsräume und -flächen wie ein großer, multifunktionaler Veranstaltungsraum, ein Gästeapartment, ein Clubraum mit Leseecke, ein Musikraum, ein großer (Gemüse-)Garten, viel Grün zwischen den acht Gebäuden und ein barrierefreier Generation-Spielplatz, u.a. mit Erwachsenenschaukel, Tischtennisplatte und Rutschbahn. Angebote wie ein Kinderhotel, das Restaurant (Inklusionsbetrieb) sowie therapeutische und pflegerische Dienstleistungen runden das Konzept ab. „Und all dies für Kosten unter 2.000 Euro pro bebautem Quadratmeter, das ist sensationell!“, betonte die verantwortliche Architektin Michaela Ausfelder aus München.

 „Die Vision ist wahr geworden. Dies ist ein Ort, der das Wort Inklusion verdient. Hier wird das Recht auf Teilhabe gelebt“, brachte es Schirmherrin Tanja von Schöning auf den Punkt.

Möglich wurde dies – darin waren sich alle Rednerinnen und Redner einig – zum einen durch die treibende Kraft und den unbeirrbaren Optimismus der Vorsitzenden des Vereins Mehrgenerationenhaus Bückeburg und Geschäftsführerin der Mehrgenerationenpark Seggebruch gGmbH, Manuela Tarbiat-Wündsch; zum anderen durch das Gemeinsam-an-einem-Strang-ziehen aller Mitwirkenden aus Politik, Planung, Handwerk, Verwaltung Vereinen und Verbänden und einem breit aufgestellten Unterstützer-Netzwerk. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die Kommune, die das Projekt u.a. beim Grundstückserwerb (auf Erbpachtbasis) maßgeblich unterstützte: „Für unsere Gemeinde war und ist dieses Projekt ein Glücksfall“, freut sich Jörn Wittkugel, Bürgermeister von Seggebruch, auch mit Blick auf die stabilisierende Wirkung auf Einwohnerzahl und der davon abhängigen sozialen Infrastruktur vor Ort. Dabei konnte er von Anfang an auf die anderen drei Mitgliedsgemeinden und die Samtgemeinde Nienstädt zählen.

Dass der Mehrgenerationenpark schon jetzt als beispielhaftes Modell weit über die Region hinaus die Aufmerksamkkeit auf sich zieht, lässt sich auch an der Herkunft seiner Bewohnerinnen und Bewohner ablesen: Zu etwa 50 Prozent kommen sie nicht aus der Region, sondern sind aus ganz Deutschland – "von Aurich bis Darmstadt", so Tarbiat-Wündsch – nach Seggebruch in den Landkreis Schaumburg zugezogen.

24.06.2021
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