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LH Hannover, Fachbereich Senioren
"Gut vernetzt für ein selbstbestimmtes Leben" – mit Quartierszentren will die Landeshauptstadt dieses Ziel erreichen.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bei gleichzeitigem Pflegekräftemangel plant der Fachbereich Senioren der Landeshauptstadt Hannover (LHH) in den kommenden Jahren den systematischen Auf- und Ausbau von Quartierszentren, die in den einzelnen Stadtteilen ein altengerechtes Wohnumfeld fördern und damit das selbstständige Wohnen und Leben der älteren Menschen in vertrauter Umgebung unterstützen sollen. Ziel ist es, die verschiedenen Träger quartiersbezogener Versorgungs- und Begegnungseinrichtungen möglichst effizient aufeinander abzustimmen, dabei haupt- und ehrenamtliche Kräfte zu bündeln, Doppelstrukturen zu vermeiden und somit größtmögliche Synergieeffekte zu erzielen.
Damit knüpft das Konzept der Quartierszentren als Dreh- und Angelpunkt für „zukunftsfeste“ altengerechte Stadtteile unmittelbar an das Programm „Alter(n)sgerechte Quartiersentwicklung“ der LHH an, deren aktueller Senior*innenplan die notwendige Bedarfsanalyse und sozialplanerische Grundlage – u.a. zur Auswahl der ersten Quartiere – liefert. In einem strukturierten Prozess sollen schon bestehende Treffs gemeinsam mit den im Quartier aktiven Träger*innen weiter gestärkt und zu Quartierszentren ausgebaut werden. Dabei sieht sich die Stadt Hannover in der Rolle, den Prozess bei Bedarf zu koordinieren, zu steuern und transparent zu gestalten – jedoch nicht zu bestimmen oder gar zu vereinheitlichen. Vielmehr soll jede Zentrenbildung auf die Besonderheiten des jeweiligen Quartiers zugeschnitten werden. Die Umsetzung, d.h. der Auf- und Ausbau der verschiedenen Bausteine, liegt bei den verantwortlichen Akteuren vor Ort, die mit dem Fachbereich Senioren der LHH darüber eine entsprechende inhaltliche und zeitliche Zielvereinbarung abschließen, ergänzt durch Kooperationsvereinbarungen mit weiteren Akteuren.
Zur Durchführung soll jedem Quartierszentrum ein bestimmtes Quartiersbudget zur Verfügung stehen. Ein beim Fachbereich Senioren angesiedeltes Büro „Alter im Quartier“ soll das Wissen und die Erfahrungen bündeln und als – für andere Akteure in der Stadt und darüber hinaus nutzbare – „Tools“ unterschiedlichster Form aufbereiten. So soll nach und nach eine „Tool box“ als Handlungsleitfaden oder Werkzeugkoffer für einzelne Bausteine entstehen. Als wichtiger Leitgedanke sollen insbesondere ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und/oder geringem Einkommen von den Quartierszentren profitieren. Mit Blick auf den Pflegenotstand will sich die Stadt darüber hinaus dafür engagieren, die starre Trennung von stationärer und ambulanter Trennung aufzubrechen, um so den flexiblen Einsatz von Pflegekräften im Quartier zu ermöglichen.
Im Dezember 2023 hat sich der Steuerungsbeirat Quartierszentren konstituiert. Das Gremium ist auf Dauer angelegt und tagt mindestens zweimal pro Jahr. Es berät, steuert und entscheidet, welche Quartierszentren auf- und ausgebaut sowie welche Maßnahmen im Rahmen der verfügbaren Mittel umgesetzt werden sollen.
Fördergegenstand ist eine halbe Personalstelle beim Fachbereich Senioren zur Begleitung und Koordination des Prozesses der Quartierszentren-Bildung während der dreijährigen Aufbauphase sowie Sachmittel für erste Quartierbudgets („Starterbudget“) und Öffentlichkeitsarbeit.